Singen im Chor macht Spaß

Die Lage bei den Chören bleibt im Obermarkgräfler Chorverband schwierig

Pressebericht
22. November 2023

Veranstaltungen wie „Lörrach singt“ bieten Chören Auftrittsmöglichkeiten. Foto: Thomas Loisl Mink

Der Obermarkgräfler Chorverband steht im Verhältnis zu anderen Dachverbänden noch einigermaßen gut da. Doch die Zahl der Vereine schrumpft, wie bei der Versammlung in Steinen deutlich wurde.

Bei der Hauptversammlung des Obermarkgräfler Chorverbands im Gemeindesaal in Steinen-Hüsingen kamen 32 Vertreter von Mitgliedschören zusammen. Präsident Erhard Zeh schaute auf die Jahre 2022 und 2023 zurück. Wichtig war, dass die Ehrungsveranstaltung abgehalten werden konnte. Ausgerichtet vom Gesangverein Eintracht Wittlingen sei es eine sehr gelungene und würdige Veranstaltung gewesen. Weiterhin berichtete Zeh von den Aktivitäten des Präsidiums, vor allem von Sitzungen, in denen die Chorlandschaft und das Chorsingen behandelt wurden. Zeh berichtete von der Auflösung von fünf Chören. Hingegen sind zwei neue Chöre entstanden. Manche Chöre seien sehr aktiv mit gelungenen Konzerten und der Teilnahme an Chorveranstaltungen wie "Lörrach singt" oder am Chortag in Ettenbühl.

Chorleiter sind rar
Einige Chöre stehen vor einer etwas ungewissen Zukunft, denn Chorleiter sind rar. Ein geplanter Workshop für Vereinsvertreter scheiterte an kompetenten Referenten. Ein angedachtes Chortreffen auf Burg Rötteln kam nicht zu Stande, da die Burg leider nur für eine bestimmte Zahl an Tagen für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Schloss Beuggen wird nun als Alternative in Erwägung gezogen. Wieder stattgefunden hat die Veranstaltung "Singen mit Kindern" dank des Einsatzes von Doris Ludin.

Die Entwicklung im benachbarten Untermarkgräfler Chorverband, wo eine Auflösung des Verbandes im Raume steht, hat das Präsidium ebenfalls beschäftigt. Der Prozess sei noch im Gange. Chöre, die sich dem OMCV anschließen möchten, seien jedenfalls herzlich willkommen. Besonders erfreulich war die Würdigung, die Präsidentin Doris Ludin und ihr Ehemann Karlfrieder durch die Ortsverwaltung Hauingen erfahren haben. In seinem Kassenbericht gab Schatzmeister Roland Denzer einen detaillierten Bericht zur Lage im OMCV. Zur Abmilderung der Corona-Einbußen hat der OMCV auf seinen Anteil an den Beiträgen verzichtet.

Kinder- und Jugendreferentin gesucht
Die Entlastung des Präsidiums wurde von Katrin Röther vom Kinder- und Jugendchor Lörrach durchgeführt. Schatzmeister Roland Denzer sowie das gesamte Präsidium wurde einstimmig entlastet. Teilwahlen standen an und wurden vom Präsidenten Erhard Zeh durchgeführt, alle Präsidiumsmitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, wurden einstimmig gewählt: Rudy Grzybek, Präsident, Roland Denzer, Schriftführer, Rosina Mundt-Schneider, Pressereferentin, Angelika Nestmann, Beisitzerin und Protokollführerin. Erhard Zeh wies ein weiteres Mal auf die vakante Stelle der Kinder- und Jugendreferentin hin. Simone Müller-Moore möchte noch überlegen, ob dieses Amt für sie in Frage kommen könnte.

Zum Schluss der Versammlung hatten die Vereine die Möglichkeit, sich zu äußern; Kathrin Roether von Kinder- und Jugendchor Lörrach weist auf die Möglichkeit hin, Chorprämien zu beantragen. Der Gesangverein Wittlingen wird im nächsten Jahr 180 Jahre alt und feiert dieses Jubiläum im Juli 2024. Dieter Hagin vom Gesangverein Egringen weist auf ihr Adventskonzert am 3. Dezember 2023 hin. Die Jahreshauptversammlung endete mit drei Liedern des Gesangvereins Hüsingen: "Loß es klinge" von G. Mutter, "Heimweh" von R. Hofmaier und "s‘ Wäldermaidli" von F. Dietsche.


Wie sich Chöre im Kreis Lörrach verändern, um eine Zukunft zu haben

Pressebericht
Maja Tolsdorf, 25. April 2023

Manchen Chören im Kreis Lörrach fehlt es an Stimmen – aber wer neue Mitglieder will, muss sich wandeln. Diesen Plan verfolgt Dirigentin Ibolya Barla. Doch wie geht es weiter, wenn sie einmal aufhört?

Ibolya Barla hat nicht nur toll inszenierte Konzerte oder in Kirchen dirigiert, sondern wie hier 2019 den Chor Brombach mit geselligen Liedern zum Schlossgrabenfest (Archivbild). Foto: Roswitha Frey

Einige Gesangvereine haben wegen Mitgliederschwunds oder Überalterung bereits aufgeben müssen, denn der Nachwuchs fehlt vielerorts. "Das traditionelle Chorsingen ist heute nicht mehr so gefragt", meint Erhard Zeh, Präsident des Obermarkgräfler Chorverbands (OMCV). Hugo Pfefferle, Präsident des Alemannischen Chorverbands (ACV) kann dies bestätigen. Die Chorlandschaft befindet sich seit Jahren im Umbruch und wer sich nicht wandeln will, für den werde das Überleben immer schwerer, meint Zeh. Hinzu käme laut Zeh ein strukturelles Problem, denn der klassische Gesangverein habe seine Funktion heute nicht mehr. Wo er aber noch funktioniert und Nachwuchs findet, sei in Dörfern, in denen der Zusammenhalt unter den Bewohnern hoch sei. Egringen und Holzen seien Beispiele dafür. Doch in anderen Orten wie in Grenzach-Wyhlen haben sich die Männerchöre von Wyhlen und Grenzach zu einer Singgemeinschaft zusammengeschlossen. Der Frauenchor Grenzach-Wyhlen bleibt mit 30 Sängerinnen unter sich.

Auch im Wiesental mussten sich Chöre zusammentun, um weiter zu existieren: der Männergesangverein Aitern und der Männergesangverein Harmonie Schönau zum gemischten Belchenlandchor. Auch die traditionelle Chorliteratur sei heute kaum noch gefragt. Davon weiß auch Dirigentin Ibolya Barla, die seit 40 Jahren viel für den Chorgesang im Lörracher Landkreis leistet. Sie hat viele Chöre weiterentwickelt und ihnen damit eine Zukunft gegeben. In ihren Proben arbeitet sie mit den Sängerinnen und Sängern nicht nur am Gesang, sondern auch am Zusammenhalt. "Ich glätte in den Singstunden die Wogen, erzähle, wie wichtig es ist, zusammenzubleiben und Kompromisse einzugehen", sagt Barla im Gespräch mit der BZ. Es sei wie in einer längeren Liebesbeziehung, "da muss man ständig dran arbeiten", so Barla. Denn für die Dirigentin geht es immer um den Chor als Einheit. Oftmals stelle das Repertoire diese Gemeinschaft auf die Probe, vor allem, wenn es sehr junge Sängerinnen und Sänger gibt.

13- bis 20 -Jährige wollen Songs von Ed Sheeran singen
Denn für junge Leute geht es längst nicht mehr darum, wie traditionelle Chöre teils noch an ihrem Repertoire mit Liedern aus dem 19. Jahrhundert festhalten. Der Nachwuchs ist schon einige Epochen weiter. Ibolya Barla nennt dafür den Gesangverein Harmonie Weitenau als Beispiel. Dort seien die Jüngsten zwischen 13 und 20 Jahre alt. "Die kennen die Beatles nicht oder das, was man als Mittfünfziger für modern halten könnte", sagt sie. Die wollten dann Songs von Ed Sheeran im Chor singen, was wiederum die Älteren herausfordert. Und die "Küken", wie Barla sie nennt, seien auch wenig zu Kompromissen bereit: also beides zu singen, Lieder nach dem Geschmack der Generation Ü40 und der Generation U20. Deshalb sei es gar nicht so leicht, jüngere Sängerinnen und Sänger bei der Stange zu halten.
Seit 40 Jahren leistet Dirigentin Ibolya Barla viel für den Chorgesang im Landkreis. Sie hat viele Chöre weiterentwickelt und ihnen damit eine Zukunft gegeben. In ihren aktivsten Zeiten hat sie an fünf Wochentagen sieben Chöre geleitet, im Landkreis Lörrach und in der Schweiz. Heute leitet sie noch vier im Landkreis: den Männerchor Binzen, den Chor Brombach, den Gesangverein Harmonie Weitenau und den heute gemischten Chor Tumringen. Doch auch diese Chöre mussten sich wandeln, denn vor allem reine Männerchöre hätten es schwer, neue Mitglieder zu finden. Und wenn die Zahl der aktiven Sänger unter 20 fällt, gebe Barla die Leitung ab, wie sie sagt. So geschehen beim Männerchor Fischingen und dem Männerchor Maulburg. Denn für sie sei ein Chor mit unter 20 Sängern nicht mehr konzertfähig. Und der Anspruch der Musikprofessorin ist es, "ihre" Chöre auf Konzerte vorzubereiten, mit jeweils neuem Repertoire.

Beispiele für den gelungenen Wandel
Der Weitenauer Chor und der gemischte Chor Tumringen seien Beispiele für einen gelungenen Wandel. Einst ein reiner Männerchor, habe sich der Tumringer Chor inzwischen auch für Frauen geöffnet. Der Weitenauer Chor, der 1983 nur noch 20 Sängerinnen und Sänger zählte, habe zwar anfangs noch weitere Mitglieder verloren, weil Ibolya Barla auch englische Lieder mitgebracht hatte, doch es seien neue hinzugekommen – auch jüngere. Heute sind es in Weitenau 60 aktive Sängerinnen und Sänger. Doch die englische Sprache sei auch heute noch vielen Chören suspekt, meint Erhard Zeh. "Bleib mir weg mit Englisch" sei ein Dauerbrenner im Markgräflerland. Je älter die Sängerinnen und Sänger, desto schwerer täten sie sich damit. Dies bestätigt auch ACV-Präsident Hugo Pfefferle. Doch für ihn wie für Erhard Zeh seien englische Songs Pflicht, wolle ein Chor neue und jüngere Mitglieder gewinnen. Und daran arbeitet Barla seit 40 Jahren.

Doch die Dirigentin hatte es nicht leicht, als sie 1980 nach Deutschland kam. Bei einer Konzertreise hatte sich die damals 34-jährige Ungarin abgesetzt und ist nicht mehr zurückgekehrt in ihre Heimat Siebenbürgen. Als sie drei Jahre später mit dem Gesangverein Harmonie in Weitenau ihren ersten Chor im Landkreis dirigierte, waren ihre Deutschkenntnisse noch bruchstückhaft, wie sie sagt. Doch sie habe daran ebenso konsequent gearbeitet, wie mit ihren Chören. Doch es gab noch ein Problem, mit dem Ibolya Barla in der Anfangszeit als Dirigentin umgehen musste. "Einige Männerchöre sind mir mit Ablehnung begegnet." Denn es habe, anders als heute, damals nur wenige Frauen als Chorleiterinnen gegeben.
Doch Barla habe sich durchgebissen und hat die anfängliche Ablehnung ignoriert. Stattdessen ist sie nach der Probe mit den Männern in die Kneipe gegangen und schon bald sagten sie zu ihr: "Du bist doch eine von uns". Es braucht Stärke und Selbstbewusstsein, um diesen Weg zu gehen, und Ibolya Barla hat beides. "Sie ist von ihrer Persönlichkeit her ein Leitwolf, sie kann führen und begeistern", sagt Erhard Zeh im Gespräch mit der BZ. Das Dirigieren sei ihre Berufung, meint Zeh, was Barla bestätigt.

Gute Chorleiter sind rar, die Dirigentensuche schwer
Und was wird aus den Chören im Landkreis, wenn Ibolya Barla aufhört? Werden weitere Chöre aufgeben müssen? Die Dirigentin selbst meint: "Es wird immer weiter gehen." Sie vertraut auf die Neugier eines jeweiligen Chores auf den oder die Neue. Doch diese Neuen müssten laut OMCV-Präsident Erhard Zeh und ACV-Präsident Hugo Pfefferle erst gefunden werden. Im Gespräch mit der BZ drücken beide ihre Besorgnis aus. "Auf jeden Fall wird das ein herber Verlust. Ihre Art, Musik zu interpretieren und zu vermitteln, ist einzigartig", sagt Zeh. Es könne nach einer Umstellungsphase einen Neuanfang geben, doch gute Chorleiter seien rar. "Ibolya Barla ist besonders herausragend", sagt Zeh. Dass sie bei den Chören, die sie dirigiert, eine Lücke hinterlassen wird, davon ist auch Pfefferle überzeugt.
Und, dass es schwierig sein wird, diese zu schließen, denn insgesamt fehle das Interesse, sich zum Dirigenten ausbilden zu lassen. An Ausbildungsmöglichkeiten mangele es nicht, doch "der Zeitaufwand ist vielen zu hoch", so Pfefferle. Die Chorleitersuche sei im Landkreis laut Zeh erschwert, denn für das, was erfolgreiche Chöre heute leisten müssten, genüge es nicht mehr, Dirigenten aus den Reihen der Sängerinnen und Sänger auszubilden. Auch Semi-Profis wie Musikschullehrer seien im Landkreis rar, denn wer kann, leite einen Chor in der Schweiz, "wo ganz andere Summen verdient werden können", so Zeh.


Eine Chorlandschaft braucht die Abwechslung
Ein "großes Manko" für die Qualität sei, dass man das Singen nicht beherrschen müsse. Die Mitglieder würden, anders als im Musikverein, nicht geschult, um die Stimme beherrschen zu lernen. Und wer es schon kann, gehe in spezielle Chöre wie Motetten-, Jazz- oder Gospelchöre. Trotzdem müsse es in einer Chorlandschaft laut Zeh und Pfefferle Abwechslung geben, deshalb dürften auch traditionelle Gesangvereine nicht fehlen. Denn nicht jeder habe Spaß daran, in einer Probe aufs nächste Konzert zu "ochsen", wie Barla es nennt. Denn "das Singen im Chor muss den Sängerinnen und Sängern Spaß machen." Macht es der Musikprofessorin Spaß oder trauert sie einer verlorenen Profikarriere nach? "Ich bereue nichts – ganz im Gegenteil: Ich wage zu behaupten, dass ich etwas zur Amateurchorbewegung beigetragen habe."


Wie können Chöre im Proben- und Konzertbetrieb Energie sparen?

Die Preise für Gas, Strom und Kraftstoffe steigen massiv, sodass auch im Rahmen des gemeinsamen Probens und Musizierens Chören dazu geraten wird, Ressourcen zu sparen. An erster Stelle steht das Einsparen von Heizenergie im Probe- oder Konzertraum. Bereits eine funktionstüchtige, freistehende Heizung, gründliche Dämmung sowie eine hohe Auslastung des Raums helfen in dieser Hinsicht. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und der Gebrauch einer CO2-Ampel sorgen zudem für einen effizienten Luftaustausch ohne Wärmeverlust. Und auch ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter sowie Fahrgemeinschaften oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf dem Weg zur Probe wirken sich positiv auf die Energiebilanz aus. Neben Kosteneinsparungen wird damit zugleich die Umwelt geschont. Weitere Tipps finden sich im frag-amu.de-Artikel «Energie sparen in der kalten Jahreszeit: Praktische Tipps für Ensembles» sowie in «5 Tipps: So bringen wir die Amateurmusik sicher durch den Herbst und Winter» unter:
https://frag-amu.de/herbstmassnahmen

Kaum hat die Chorszene Corona halbwegs überstanden, steht schon eine neue Krise im Raum: Sind Chorproben und Chorkonzerte durch die Energiekrise ein Gesundheitsrisiko?

Nein, Kompromisse sind nötig

Endlich! Am Jahresende begann nach den Einschränkungen der vergangenen Jahre wieder die erste Hochsaison der Chorszene. Seit dem Sommer war ein stabiler Probenbetrieb zumeist wieder möglich. Requiem-Vertonungen, Weihnachtsprogramme, ein buntes Potpourri – die Chöre, die die lange Durststrecke überstanden hatten, fieberten den ersten richtigen Konzerten entgegen! Und auch das Publikum kehrte zurück: Vielerorts füllten sich die Räume wie vor der Pandemie. Wie gut das tut! Doch ganz ungetrübt ist der Genuss nicht, denn Gas, Öl und Strom sind teurer geworden und auch Chöre müssen (Heiz-)Energie sparen. Was bedeutet das für die Probenarbeit, was für die Konzerte? Ist das der nächste Nackenschlag für die Chorszene?

Seitdem das Wort «Aerosole» Einzug in den kollektiven Sprachgebrauch gehalten hat, ist das Lüften selbstverständlicher Bestandteil einer Chorprobe. Diese Praxis kollidiert nun mit den Anforderungen der Energiekrise. Es wird kühler in den Probenräumen, und je nachdem wie konsequent man die Lüftungsideale verfolgt, kann es richtig unangenehm werden, sobald die Außentemperaturen stark sinken. Aber eine stabile Grundtemperatur kann in den meisten Fällen auch mit verantwortungsvollem Blick auf die Gesamtsituation gehalten werden. Wenn die Proberäume nicht zu groß sind, unterstützen die meisten Institutionen eine Standardtemperatur, auf die wir uns als Chöre einstellen können. Auch wenn es nicht den Idealzustand darstellt, ist ein Proben in Jacke und mit Halstuch möglich. Auch können wir den Hals und die Atemwege während der Proben mit warmen Getränken pflegen. Eine Belastung ist

diese Situation am ehesten für Menschen, die sich leicht erkälten oder generell schneller frieren. Im Großen und Ganzen sind Proben aber für die meisten Chöre auch bei etwas gesenkten Temperaturen durchführbar.

Konzerte sind schwieriger als Proben

Konzerte finden häufig in großen Räumen, nicht selten in alten Kirchen statt. Anders als moderne Konzerträume sind diese nur mit immensem Energieaufwand zu heizen. Die erwärmte Luft steigt zunächst in die hohen Deckengewölbe und es ist bereits viel Gas verbraucht bis unten im Chorraum und in den Kirchenbänken überhaupt ein Erwärmungseffekt zu spüren ist. Die Verantwortlichen mancher besonders großer Kirchengebäude haben sich entschieden, den Heizaufwand auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren. Und solche Temperaturen beeinflussen die gewohnten Konzertroutinen erheblich: Nicht alle Chor-Outfits erlauben das Unterfüttern mit dicken Wollpullovern und wärmender Skiwäsche. Überhaupt ist es nicht so leicht, die Körpertemperatur im angenehmen Bereich zu halten. Wer schon einmal eineinhalb Stunden oder länger in einem Konzertraum gestanden hat, weiß, dass man auch schon bei sechzehn Grad aufgrund fehlender Bewegungswärme «ankühlen» kann. Wenn es dann nur acht Grad sind, kann daraus schnell ein Auskühlen werden. Und selbst, wenn man mit arktischer Ausrüstung den Wärmeverlust nach außen minimiert, führt doch das Atmen durch den beim Singen weit geöffneten Mund auch im Innern zu Kälte. All das ist für gesunde, abwehrstarke Organismen zu bewältigen. Für anfälligere oder schon geschwächte Personen besteht hier jedoch die Gefahr einer Erkrankung. Und da die Generalproben, die meist deutlich länger als das eigentliche Konzert dauern, in der Regel auch an Ort und Stelle stattfinden, kann man sich dabei, wenn es dumm läuft, den Chor krankproben. Darüber hinaus kann es auch für das Publikum richtig ungemütlich werden. Denn eineinhalb Stunden Sitzen erzeugt auch nicht mehr Bewegungswärme als das Stehen der Chorsänger:innen. Und plötzlich steht es wieder im Raum: Chor(-Konzerte) als Gesundheitsrisiko.

Doch sind wir den kalten Temperaturen zum Glück nicht ganz so hilflos ausgeliefert wie den Aerosolen: Neben der Anpassung der Kleidung können wir auch die Konzertlänge verändern, so dass man sich nicht so lang im kalten Raum aufhalten muss. Durch frühzeitige Kommunikation kann sich auch das Publikum mit Handwärmern, Wärmflaschen und Decken auf die kälteren Räume einstellen. Und nicht zuletzt kann auch das Umdisponieren der Generalprobe erwogen werden. Das ist alles nicht ideal, aber vielleicht doch ein gangbarer Weg, um beglückende Konzerte zu veranstalten, ohne das gesellschaftlich gemeinsame Gas-Sparziel zu unterminieren.

Instrumente brauchen mehr Rücksicht

Kleiner wird der Spielraum, wenn Instrumente oder ganze Orchester beteiligt sind. Die Tonhöhe der Orgeln sinkt bei solch kalten Temperaturen in Herzbereiche, die die Blasinstrumente dann kaum noch erreichen können. Außerdem werden diese bei länger werdender Spieldauer noch höher. Manche Besitzer:in eines wertvollen Streichinstruments bekommt bei solchen Temperaturen Angst um das gute Stück und nicht zuletzt perlen die Zweiunddreißigstel-Noten nicht mehr ganz so jauchzend und frohlockend, wenn die Finger starr vor Kälte werden. Schon gar nicht, wenn eine mehrstündige Generalprobe ansteht. An dieser Stelle hilft eventuell nur noch das Gespräch mit den Heizungs-Verantwortlichen: Vielleicht ist ein punktuelles Heizen auf eine für alle Ausführenden hantierbare Kompromisstemperatur zu Konzerten mit Orchestern ein gangbarer Weg auch in unserer gesellschaftlichen Gesamtsituation. Der Kirchenvorstand der großen, wunderschönen Celler Stadtkirche entschied beispielsweise im Herbst 2022, den Kirchenraum nur noch auf eine Mindesttemperatur zu heizen. Dies betraf alle Gottesdienste und Konzerte. Nach gemeinsamer Abwägung wurde für oratorische Konzerte und Gottesdienste mit großem Orchester eine Ausnahme gemacht. Alle Beteiligten trugen diesen Kompromiss in gemeinsamer Verantwortung. Und alle Veranstaltungen erlebten einen regelrechten Publikumsansturm. Auch die Zuhörer:innen stellten sich weitsichtig auf die Konzertsituation ein, so dass trotz aller Widrigkeiten von einer sehr erfolgreichen Winterkonzertsaison gesprochen werden kann. Vielleicht können wir so zumindest aus dieser Krise auch als Chöre gestärkt hervorgehen.

Quelle: Chorzeit 02/2023 Standpunkt:
Verfasser: Stephan Doormann ist seit 2021 Künstlerischer Leiter der chor.com in Hannover. Er studierte in Stockholm Chordirigieren, arbeitet als Musikpädagoge am Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium Celle und leitet dort die umfangreiche Jugendchorarbeit. Daneben ist er Kantor an der Stadtkirche St. Marien in Celle und gründete und leitete Chöre wie den Juventis Jugendchor, den Kammerchor TonArt Ulm, den Quilisma Jugendchor und den Kammerchor Hannover.

Info aus den Vereinen

Auf der neuen Seite "Info aus den Vereinen" bieten wir unseren Mitgliedsvereinen die Möglichkeit sich zu präsentieren. Gerne stellen wir hier Euer Profil oder aktuelle Beiträge und Presseveröffentlichungen ein. Für die Inhalte tragen die Vereine selbst die Verantwortung.

Der Chor Soulfood (Gesangverein "Eintracht Rötteln", Lörrach-Haagen) hat darin einen ersten Beitrag und ein bemerkenswertes Video zur Verfügung gestellt. 

Auch der Frauenchor Eimeldingen zeigt sich medienwirksam mit seinem Musikvideo "Kriminaltango". Der Frauenchor hat Mitte 2022 mit "Für Frauen ist das kein Problem" ein neues erfolgreiches Musikvideo-Projekt veröffentlicht.

Eine weitere Bereicherung bringt der Chor TonArt Nollingen mit dem illustrierten Musikvideo "Wintersong" dar, sowie der Jugendchor des GV Schallbach mit Singing Revolution und ihrer Video-Produktion "Lips are Moving".

«Die 3 Plus»-Kampagne: Warum Musizieren gesund ist

Die neue Kampagne «Die 3 Plus – Positive Aspekte des Amateurmusizierens» des Kompetenznetzwerks Neustart Amateurmusik zeigt die vielfältigen positiven Aspekte des gemeinsamen Singens und Musizierens auf und läuft seit dem 16. August bis zum 30. Oktober, wobei die Inhalte der Kampagne darüber hinaus genutzt werden können. Ziel ist, Verbände und Vereine in ihrer eigenen Öffentlichkeitsarbeit und Interessensvertretung zu stärken und mit entsprechenden Materialien zu unterstützen.

Gutes über das Singen und Musizieren sagen lässt sich viel – oft fehlt dafür aber die fundierte Grundlage. Das Wissenschaftscluster des Kompetenznetzwerks Neustart Amateurmusik hat verschiedene umfangreiche wissenschaftliche Studien zu den positiven Effekten des Musizierens zusammengefasst und in der Publikation «Grundlagen der positiven Aspekte des Singens und Musizierens» veröffentlicht. Hierin wird deutlich aufgezeigt: Gemeinsames Musizieren und Musikhören hat vielfältige positive Auswirkungen auf das gesundheitliche und soziale Wohlergehen einer Gesellschaft.

Was genau sind «Die 3 Plus»?

Die positiven Auswirkungen lassen sich in drei essenzielle Bereiche menschlichen Zusammenlebens einteilen: Gesundheit, Bildung und Gemeinschaft.

  • Musik tut gut. Musik ist Entspannung und Ausgleich für Körper und Geist. Sie stärkt die Resilienz und kann unser Gehirn langsamer altern lassen. Musik weckt Erinnerungen und Gefühle und ist daher besonders hilfreich in der Therapie von Erkrankungen wie Demenz. Musik kann wie ein Medikament wirksam werden, indem sie das Immunsystem stärkt und den Herzschlag, den Hormonhaushalt und die Atmung beeinflusst.
  • Singen und Musizieren bildet. Musizieren wirkt positiv auf kognitive Fähigkeiten wie Lernen und Erinnern. In jedem Alter wird das Gehirn durch Singen und Musizieren herausgefordert.
  • Gemeinsames Singen und Musizieren verbindet. Es fördert Gemeinschaft, Empathie und Zusammenhalt sowie die gegenseitige Verständigung. Gemeinsames Musizieren unterstützt bei der Bewältigung von Herausforderungen, hilft in der Verarbeitung von Krisensituationen, stärkt das Durchhaltevermögen und wirkt motivierend. Die Synchronisation der Musizierenden untereinander ist eine komplexe gemeinschaftliche Koordinationsleistung.

Näheres zur Kampagne mit allen Informationen ist zu finden unter www.amudreiplus.de, dort ist auch die Pinnwand mit allen Vorlagen und Materialien verlinkt. Für Rückfragen steht das Kompetenznetzwerk zur Verfügung unter amudreiplus@bmco.de

Erhard Zeh: Musik prägt bis heute sein Leben

Die Oberbadische 19.04.2022

Interview von Siegfried Feuchter: Was macht eigentlich Erhard Zeh, langjähriger Schulleiter, Dirigent und Chorverbands-Präsident?

Für Erhard Zeh ist Langeweile ein Fremdwort.
Foto: Siegfried Feuchter

Auch mit 74 Jahren zeigt Erhard Zeh, der frühere langjährige Rektor der Hans-Thoma-Schule Haltingen, keinerlei Ermüdungserscheinungen. Bis heute ist er ein in der Region bekannter Sänger, Musiker und Chorleiter und darüber hinaus vielfältig interessiert und sozial engagiert.

Weil am Rhein-Haltingen.
Unter anderem ist der seit 24 Jahren in Haltingen lebende Pädagoge Präsident des Obermarkgräfler Chorverbands. Unsere Zeitung unterhielt sich mit dem passionierten Musiker.

Sie haben 18 Jahre die Hans-Thoma-Schule geleitet. Was verbindet Sie als aktiver Pensionär noch mit der Schule?
Zu einigen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen habe ich nach wie vor Kontakt, ebenso freut es mich, wenn ich von Eltern oder ehemaligen Schülern angesprochen werde. Zur Schule selbst gibt es dagegen wenig Verbindungen, schließlich bin ich inzwischen schon zehn Jahre in Pension. Gleichwohl interessiert mich der Schulbetrieb nach wie vor.

Sie hatten Deutsch, Geschichte, Musik und Sport studiert. Geprägt haben Sie ein Leben lang vor allem die Musik und der Chorgesang. Was bedeutet Ihnen Musik?
Obwohl Sport mein Hauptfach war, hat mich in der Tat die Musik geprägt. Mit Musik kann man auf wunderbare Weise Freude und Trost ausdrücken, man kann Wohlfühlstimmung verbreiten, aber auch zur Nachdenklichkeit anregen. Musik, die in allen Lebenssituationen begleitet, bedeutet mir sehr viel.

Als Sänger mit sonorer Baritonstimme haben Sie sich in der Region einen Namen gemacht, und mit Ihrer Gitarre gestalten Sie Lieder- und Unterhaltungsabende. Außerdem singen Sie in Projektchören bei Oratorien mit. Stehen Sie nach der coronabedingten Zwangspause jetzt vor einem Neustart?
 Natürlich freue ich mich, wenn ich bei verschiedenen Anlässen und Feiern wieder auftreten kann. Das ist stets eine bereichernde Erfahrung. Und zu den beglückenden Erlebnissen gehören meine wöchentlichen Besuche im Emilienpark in Grenzach. Seit rund neun Jahren gehe ich jeden Montag mit meiner Gitarre ins Altenheim und singe mit den Senioren Lieder. Diese Begegnungen möchte ich nicht missen.

Haben Sie musikalische Schwerpunkte?
Überhaupt nicht, mein Repertoire ist breit gefächert. Das will ich auch bei meiner Tätigkeit als Chorleiter rüberbringen. Lieder der Renaissance gehören beispielsweise ebenso dazu wie Pop-Songs.

Seit Ihrer Studienzeit sind Sie ambitionierter Chorleiter. Wo stehen Sie derzeit am Dirigentenpult?
Ich dirigiere den Frauenchor Hauingen und den Gemischten Chor Feldberg bei Müllheim. Das mache ich mit Leidenschaft und mit viel Spaß.

Sie engagieren sich seit einigen Jahren auch als Präsident des Obermarkgräfler Chorverbands. Wird der bevorstehende Neustart nach der Corona-Pandemie problemlos gelingen, oder wird es für die Chöre, die schon vor Corona mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hatten, noch schwieriger werden?
Für Chöre wird es nach der Pandemie zunächst schwieriger, neue Sängerinnen und Sänger zu gewinnen. Zeitweise war es aber während der Pandemie möglich, unter erschwerten Bedingungen wie Maskenpflicht und Tests zu singen. Einige Chöre haben diese Möglichkeit genutzt oder durch digitale Projekte die Kontakte unter den Sängerinnen und Sängern aufrechterhalten. Positive Beispiele sind der Gesangverein Schallbach, der durch gezielte Aktivitäten neue Sänger gewinnen konnte, und der Frauenchor Eimeldingen. Für manche Chöre dagegen wird der Neuanfang mühsam, und zwar für diejenigen, die einen hohen Altersdurchschnitt haben. Denn da besteht die Gefahr, dass der eine oder andere Sänger nach der Pandemie aufhört.

Kann der Chorverband den Vereinen keine Unterstützung bieten?
Das machen wir längst. Monat für Monat habe ich ein Rundschreiben zusammengestellt mit Hinweisen zur jeweils aktuellen Corona-Situation und Tipps, was die Chöre tun können, um mit ihren Mitgliedern in Verbindung zu bleiben. 30 Rundschreiben habe ich während der Pandemie verschickt. Manche Chöre haben Verbindung zu uns gehalten, von manchen hatten wir leider keine Informationen bekommen.

Ist die Existenz von Gesangvereinen bedroht?
Aktuell stehen zwei auf der Kippe. Ich rate immer: Gebt nicht so schnell auf! Man kann sich zum Beispiel auch mit Nachbarvereinen zusammentun. Zudem wäre es wichtig, den Willen und den Mut zu haben, eingefahrene Wege zu verlassen, beispielsweise auch die Chorliteratur an die aktuelle Situation anzupassen. Man sollte nicht immer in erster Linie an Konzerte denken, sondern zunächst kleinere Maßnahmen umsetzen, um das Vereinsleben und Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Wie sehen Sie die Zukunft der Gesangvereine?
Die wird schwierig. Projekt- und Themenchöre, die sich Pop- und Gospel verschreiben, haben Zulauf. Dort, wo aufgeschlossene Vorstände und Chorleiter am Werk sind, funktioniert es. Einige Vereine haben gute Ansätze. Dazu gehört der Kinderchor Lörrach, der exzellent und professionell geführt wird.

Sie sind auch sozial stark engagiert. Als Vorsitzender eines Freundeskreises mit Sitz in Wehr setzen sie sich für ein Waisenhaus mit Behinderten in Argentinien ein. Wie kam es dazu?
Ein ehemaliger Schüler von mir, der Koch gelernt und die Welt kennengelernt hat, kam in Kontakt mit Menschen, die ein solches Haus gründen wollten, engagierte sich. Er lebt heute in Argentinien und setzt sich dort für die behinderten Menschen ein. Jahr für Jahr überweist der Freundeskreis einen ansehnlichen Betrag zur Unterstützung seiner Arbeit. Ich bin dort Vorsitzender geworden und organisiere unter anderem musikalische Veranstaltungen zugunsten des Waisenhauses Granja El Ceibo.

Engagement zeigen Sie auch bei der Förderung unseres alemannischen Dialekts. Geben Sie an der Volkshochschule noch Kurse „Alemannisch für Zugezogene“?
Im Moment nicht, coronabedingt war die Nachfrage in den vergangenen zwei Jahren gering. Grundsätzlich bin ich aber bei Bedarf zu neuen Kursen bereit.

Langeweile scheint ein Fremdwort für Sie zu sein, wenn man sich Ihre vielfältigen Tätigkeiten anschaut.
Das ist so, Langeweile kenne ich wirklich nicht. Soziales Engagement auch im Alter halte ich für wichtig, denn Rentner haben sich eine Kompetenz erarbeitet, die es lohnt, weitergegeben zu werden. Neben den genannten Tätigkeiten interessiere ich mich noch sehr für Politik und Fußball, schließlich war ich auch mal Jugendtrainer in Wehr und Marzell. Und sehr gerne reise ich in andere Länder, um deren Kultur kennenzulernen.

Erhard Zeh (74), geboren in Wertheim in Franken und aufgewachsen in Marzell, wollte ursprünglich Sportreporter werden. Doch dann entschied er sich für ein Lehramtsstudium. An der PH Lörrach studierte er Deutsch, Geschichte, Musik und Sport, war anschließend Lehrer in Bad Säckingen, Wehr, Rheinfelden und in Haltingen. Dort leitete der Vater zweier erwachsener Kinder 18 Jahre lang die Hans-Thoma-Schule.

https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.weil-am-rhein-musik-praegt-bis-heute-sein-leben.bc61914a-653b-466e-afc1-196157a87687.html

neues Musikvideo-Projekt des Frauenchor Eimeldingen

Der Frauenchor Eimeldingen singt «Für Frauen ist das kein Problem»

Das Musikvideo wurde hier veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=hrgaTzJotHA

Die Projektbeschreibung können Sie sich hier ansehen.

Für Frauen ist dies kein Problem

BCV übernimmt GEMA-Gebühren

Das Verbandspräsidium hat beschlossen, auch für 2022 die GEMA-Gebühren den Gesangsvereinen vollständig zu erlassen. Damit will der BCV seine Vereine in der Coronazeit zusätzlich finanziell zu entlasten.


Landesmusikverband ruft zu Benefizkonzerten für die Ukrainehilfe auf

Am 25. März erklingt im ganzen Land „Die Gedanken sind frei“ Anlässlich des brutalen Überfalls auf die Ukraine und dem damit ausgelösten großen Leid unzähliger unschuldiger Menschen ruft das Präsidium des Landesmusikverbands Baden-Württemberg (LMV) alle rund 6.300 musiktreibenden Vereine im Land zur Veranstaltung von Benefizkonzerten am 25. März 2022 auf. Damit sollen Solidarität mit den Kriegsopfern geübt und dringend benötigte  Mehr…
Hilfsgelder für humanitäre Maßnahmen gesammelt werden. Der 25. März wurde bewusst als Datum gewählt, da sich an diesem Tag die Annahme der sog. Berliner Erklärung durch alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union gemeinsam mit dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission zum 15. Mal jährt. Die in der Berliner Erklärung festgelegten europäischen Werte des Friedens und der Freiheit, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit, des Respekts und der gegenseitigen Verantwortung, der Toleranz, der Teilhabe, der Gerechtigkeit und der Solidarität sind für den LMV unveräußerlich und werden durch die universelle Kraft der Musik symbolisiert und befördert. Präsident Christoph Palm erklärt: „Diese individuellen Rechte sind es, die der russische Staatspräsident am meisten fürchtet und deshalb mit aller Härte und Rücksichtslosigkeit bekämpft. Die Chöre und Musikvereine im Land sind bereits seit dem 18. Jahrhundert Horte bürgerlichen Freiheitsstrebens. In unseren Vereinen wurde in den letzten zweieinhalb Jahrhunderten gegen Gewaltherrscher und Diktatoren aufbegehrt. Wir sehen uns daher in der aktuellen Situation besonders in die Pflicht genommen und setzen dem Donnern der Kanonen die vereinende, tröstende und friedensstiftende 2 Macht der Musik aus zigtausend Kehlen und Instrumenten entgegen. Die Gedanken sind frei! Heute mehr denn je.“ Noten und Text zum Lied „Die Gedanken sind frei“ können gratis auf der Website des LMV (www.landesmusikverband-bw.de) heruntergeladen werden. Wir danken dem Helbling Verlag herzlich für die Bereitstellung der Noten (chor.helbling-verlag.de). Der LMV empfiehlt den musiktreibenden Vereinen die durch die Benefizkonzerte gesammelten Spendengelder lokalen Initiativen in ihrer jeweiligen Gemeinde, zu denen ein persönlicher Bezug besteht, oder zertifizierten Hilfsorganisationen (z. B. Spendensiegel des DZI www.dzi.de/pressemitteilungen/spenden-fuer-beduerftige-in-derukraine-und-auf-der-flucht/ oder der UNO-Flüchtlingshilfe e. V., Graurheindorfer Straße 149a, 53117 Bonn, Konto: Sparkasse KölnBonn, IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50, Stichwort: Ukraine-Nothilfe) zukommen zu lassen.


Landesmusikverband Baden-Württemberg e. V.

Pressemitteilung

Weniger…

Erleichterungen für Chorproben - warum noch warten?

Ab Sonntag, 3. April 2022, gilt in Baden-Württemberg eine neue Corona-Verordnung. Damit fallen weitreichende Schutzmaßnahmen weg, für die es aufgrund des neuen Infektionsschutzgesetzes des Bundes keine rechtliche Grundlage mehr gibt. 

Somit fallen die verbliebenen Einschränkungen für Kunst- und Kultureinrichtungen und damit vor allem auch das Testerfordernis für den Zutritt zu geschlossenen Räumen weg. In der Corona-Verordnung des Landes wird aber weiterhin insbesondere das Tragen einer medizinischen Maske oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) in öffentlich zugänglichen geschlossenen Innenräumen empfohlen. Um pandemiebedingte Unterbrechungen des Kulturbetriebes zu vermeiden, wird allen Kultureinrichtungen empfohlen, ihren BesucherInnen das freiwillige Tragen einer Maske in Innenräumen durch einen deutlichen Hinweis anzuraten. 

Mittlerweile sind auch im Prinzip alle Gesangsvereine des OMCV mit einem CO2-Messgerät ausgestattet und können damit für die Einhaltung einer guten Luftqualität sorgen. Einige Vereine haben auch die Gelegenheit genutzt das Proben durch, vom Land finanziell geförderter, Luftreiniger sicherer zu machen.

Einem Neubeginn der Chorproben sollte, unter Beachtung der geltenden Corona-Auflagen, nichts mehr im Wege stehen. Den Vereinsverantwortlichen stehen mit den FAQ Kultur und den aktualisierten Vorlagen für das Hygiene-Konzept wertvolle Hilfsmittel zur Verfügung um regelkonforme Probenarbeit aufnehmen zu können.


Neues Antragsverfahren beim Förderprogramm IMPULS

Der „Bundesmusikverband Chor & Orchester“ (BMCO) startet mit neuen Ausschreibungen für Chöre und Orchester ins Jahr 2022. Ab sofort können sich Musikensembles im „Neustart Kultur“-Programm „Impuls“ um Fördersummen bis zu 15.000 Euro bewerben. Das fast 20 Millionen Euro starke bundesweite Programm fördert die Vielfalt an Organisationsformen der Amateurmusik in ländlichen Räumen. In diesem Jahr gibt es keine allgemeine Bewerbungsfrist mehr, sondern einen Zwei-Monats-Turnus: Das heißt, zwischen dem Datum der Antragstellung und dem Startdatum des Bewilligungszeitraums müssen mindestens zwei Monate liegen. Gefördert werden weiterhin Maßnahmen zum kreativen Neustart, zur Mitgliedergewinnung und zur Strukturstärkung, die im Jahr 2022 starten und zum Abschluss kommen. Sämtliche Informationen zum Förderprogramm findet man unter www.bundesmusikverband.de/impuls/. Außerdem kann man sich unter Telefon 07425/32 88 06-50 telefonisch beraten lassen.                                    Quelle: BadenVokal 02/2022  

„NeustartCHOR“ – Zukunftswerkstatt 2022

Consulting für musizierende Vereine
Das Beratungsprogramm „Neustart Chor“ wendet sich an Vereine/Chöre aus ganz Baden-Württemberg, die geschwächt durch die Pandemie Beratung suchen und ihre Vereinsarbeit verändert wieder aufnehmen wollen. Ziel ist, Vereine und Chöre dabei zu unterstützen, dass sie selbst engagementfreundliche und starke Strukturen schaffen und zukunftsfähig durchstarten können.
Musizierende Vereine aus ganz Baden-Württemberg dürfen sich ab sofort bis zum 04. März 2022 für das Programm „NeustartCHOR“ bewerben. Je nach finanziellem Aufwand erhalten insgesamt ca. 20 Vereine oder Interessensgruppen eine individuell-maßgeschneiderte Beratung (Consulting), die im Rahmen dieses Projekts bis zum 31. Dezember 2022 kostenfrei ist. Gefördert wird eine „Zukunftswerkstatt“ für die musizierenden Vereine/Chöre im Impulsprogramm „Kultur nach Corona“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Unser gemeinsames Ziel: Eine langfristige Beratung für Vereine/Chöre. Ausgewählte Experten des Badischen Chorverbandes und Schwäbischen Chorverbandes sowie des Baden-Württembergischen Sängerbundes gehen in die Chöre, betrachten die Problematik vor Ort und suchen gemeinsam mit Vorstand und Sänger:innen passende Lösungen für folgende Themen:
• Neuausrichtung: Wer sind wir? Wo wollen wir hin?
• Mitglieder(wieder)gewinnung & Mitgliederbindung
• Neugründung eines Chores oder einer Chorgruppierung
• Musikalisch-künstlerische Beratung (alle Chorsparten betreffend)
• Kooperationsmodelle – Umfirmierung, Chorgründung, Generationenprojekte: wer kann mit wem was zusammen erreichen?
• Finanzierung – Fundraising, Sponsoring, Projektförderung
• Öffentlichkeitsarbeit – Homepage, Social Media
Um eine Nachhaltigkeit zu garantieren, wird die Zukunftswerkstatt begleitet - sowohl schriftlich als auch filmisch. Mit der Bewerbung erklären sich alle teilnehmenden Chöre mit einer Dokumentation bereit. Da wir nicht allen suchenden Chören Sofort-Hilfe leisten können, werden die Best-Practice-Ergebnisse genutzt, um in der Folge weiteren Vereinen eine Beratung oder eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ anzubieten.

Hier geht es zu weiteren Informationen und zum Antragsformular.

Badische Zeitung vom 08.02.2022

„Proben trotz Corona“ – Förderprogramm des Landesmusikverbands Baden-Württemberg

Ausschreibung Förderprogramm "Proben trotz Corona" 

Der Landesmusikverband Baden-Württemberg (LMV) schreibt ab 10.01.2022 das Förderprogramm „Proben trotz Corona“ aus. Damit unterstützt der LMV die Vereine seiner Mitgliedsverbände mit einer Fördersumme von insgesamt rund 100.000 Euro. 

Teilnehmen können die Musik- und Chorvereine, die in einem der Amateurmusikverbände im LMV Mitglied sind.

Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Vereine Probewochenenden oder Probetage – mindestens 2 Tage am Stück – in einer geeigneten Unterkunft Ihrer Wahl innerhalb Baden-Württembergs (z. B. Jugendherberge oder Musikakademie) buchen und dort in der Gemeinschaft ihres Vereins wieder gemeinsam singen und musizieren. 

Der LMV stärkt mit seinem Förderprogramm die sozial-emotionale Bindungen in den Gemeinschaften und ermöglicht den Vereinen nach langer Zeit ohne Proben während der Corona-Pandemie wieder musikalisch aktiv zu sein.

Hier finden Sie die Ausschreibung

Weitere Infos und die Ausschreibung befinden sich unter: www.landesmusikverband-bw.de/probentrotzcorona 



Für den Chorbetrieb ab 03.04.2022 gültig:

Ab Sonntag, 3. April 2022, gilt in Baden-Württemberg eine neue Corona-Verordnung. Damit fallen weitreichende Schutzmaßnahmen weg, für die es aufgrund des neuen Infektionsschutzgesetzes des Bundes keine rechtliche Grundlage mehr gibt.

Ab 3. April fallen somit die verbliebenen Einschränkungen für Kunst- und Kultureinrichtungen und damit vor allem auch das Testerfordernis für den Zutritt zu geschlossenen Räumen weg. In der Corona-Verordnung des Landes wird aber weiterhin insbesondere das Tragen einer medizinischen Maske oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) in öffentlich zugänglichen geschlossenen Innenräumen empfohlen. Um pandemiebedingte Unterbrechungen des Kulturbetriebes zu vermeiden, wird allen Kultureinrichtungen empfohlen, ihren BesucherInnen das freiwillige Tragen einer Maske in Innenräumen durch einen deutlichen Hinweis anzuraten. 

Abstands-, Masken- und Hygieneempfehlung

  • „Die Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen, eine ausreichende Hygiene, das Tragen einer medizinischen Maske oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) in öffentlich zugänglichen geschlossenen Innenräumen und das regelmäßige Belüften von geschlossenen Räumen werden generell empfohlen.“ (§ 2 der aktuellen Corona-Verordnung)
  • Verantwortungsvolles Handeln und eine besondere Vorsicht gerade im Kontakt mit Menschen, für die bei einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht, sind weiterhin notwendig. Nach den bisherigen Erfahrungen in der Pandemie haben sich das Tragen einer Maske und das Einhalten eines Mindestabstands als besonders wirksames Mittel zum Eigen- und Fremdschutz erwiesen.

Der Chorverband empfiehlt seinen Mitgliedern:

  • bei Proben und Konzerten einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten.
  • Können die Abstände aufgrund der räumlichen Situation nicht eingehalten werden, ist es umso wichtiger, dass die anderweitigen Schutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden, sowohl für die SängerInnen als auch das Publikum (Lüftungskonzept, Trennwände oder medizinische Masken, ggf. Zugangskontrolle, etc.).
  • Proben-/Konzertbesuchern das Tragen einer Maske anzuraten.
  • generell eine Maske zu tragen, wenn Abstände nicht eingehalten werden können.
  • Impfangebote wahrzunehmen.
  • sich unabhängig von der geltenden Verordnung zusätzlich zu testen.
  • sich weiterhin vorsichtig und verantwortungsbewußt zu verhalten.

Der BCV ermöglicht digitale Chorproben mit Jamulus

Gemeinsames Singen Dank Online-Chorproben mit Jamulus

Die Software "Jamulus" ermöglicht es Chören, online so zu proben, dass sich die Sängerinnen und Sänger gegenseitig singen hören können.
Bereits in der Baden Vokal Ausgabe 2/21 wurde Jamulus bereits als Alternative zu den Online-Proben mit Zoom vorgestellt. Viele Chorleiter und Vorstände interessierten sich für diese Möglichkeit, da das gemeinsame Proben noch einige Zeit nicht wie gewohnt stattfinden kann. Eine Hürde, die man als Verein bewältigen musste, um Jamulus zu nutzen, war die Einrichtung eines eigenen Servers. Dies hat nun der Badische Chorverband für seine Mitgliedschöre übernommen!
Alle, die Interesse an Jamulus haben und sich bisher nicht an Jamulus gewagt haben, können nun mit einer Email an den Badischen Chorverband unkompliziert und kostenlos ihren „virtuellen Probenraum“ bekommen. Gerne auch zum Ausprobieren!
Schreiben Sie eine E-Mail an: moritz.steinmetz@bcvonline.de
Geben Sie den Chornamen, den gewünschten wöchentlichen Probentermin mit Uhrzeit, sowie eine ungefähre Teilnehmerzahl an.
Eine detaillierte Beschreibung zum Proben über Jamulus finden Sie auch hier: https://www.jungerkammerchor.eu/jamulus

Ausführliche Informationen finden Sie hier beim BCV.

Aktuelle Online-Schulungsangebote des BCV

Auch wenn wir alle noch nicht wissen, wie sich die Lage im Hinblick auf die Corona-Pandemie entwickeln wird, bleibt doch die Hoffnung, dass mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr und den beginnenden Impfungen wieder einiges möglich sein wird. Aus diesem Grund lädt der BCV Sie recht herzlich zu interessanten Weiterbildungen ein, die für die kommenden Monate geplant sind. Weitere Informationen finden Sie hier.